Die Siedlung sollte individuell geplant wirken, als seien die Einfamilienhäuser über die Jahre hinweg entstanden, eines nach dem anderen. Dabei gab es in der Märchensiedlung im Grunde nur zwei verschiedene Haustypen mit ähnlichen Grundrissen: Eines mit fünf und eines mit sechs Räumen. Dem Architekten Manfred Faber gelang es aber, diese Typisierung perfekt zu verbergen, indem er Vor- und Rücksprünge innerhalb einer Häuserreihe einplante, Waschküchen dazwischen setzte und die Höhe der Gebäude variierte. Die Häuser haben unterschiedliche Dachgiebel und Türformen.
„Das ist die besondere Qualität dieser Architektur“, sagt der Geograph und Historiker André Dumont, der für uns die Sozialstruktur der Siedlung untersuchte und dafür alte Daten von Adressbüchern analysierte. „Faber schuf auf diese Weise keine monotonen Häuserreihen, sondern lockerte das Straßenbild auf – jedes Haus wirkt individuell geplant.“ Da die Siedlung wie natürlich gewachsen wirkt, könne man sie als nahezu perfekte Kleinstadtsiedlung beschreiben.