In dieser Rubrik nehmen wir Dich mit auf Zeitreise und erkunden gemeinsam das historische Köln. Dieser Ausflug in die Vergangenheit führt uns zu verschiedenen historischen GAG-Siedlungen, die wir im Zeitvergleich mit fotografischen Nachstellungen betrachtet haben.
Am 18. März 1913, vor rund 100 Jahren, wurde die „Gemeinnützige Aktiengesellschaft für Wohnungsbau, GAG“ gegründet. Mit der Siedlung „Bickendorf I" wurde ab dem Jahr 1914 mit dem Bau der ersten GAG-Siedlung begonnen. Die damals entstandenen historischen Siedlungen wurden von den beiden Fotografen Hugo Schmölz und Werner Mantz dokumentiert. Dafür benutzten sie Fachkameras, die speziell für Architekturaufnahmen gedacht waren. Dadurch konnte beispielsweise verhindert werden, dass die Bildlinien stürzen.
Heute sind die Fotos wichtige Zeugnisse für die Stadt- und Architekturgeschichte, denn die Aufnahmen geben heute viel Einblick in damalige Ideen, den Alltag und die Wohnverhältnisse. Die GAG besitzt ein großes Bildarchiv an historischen Aufnahmen. Im Juli 2014 wurde das Archiv auch als Dauerleihgabe in den Bestand der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur übergeben. Als größte Denkmalschützerin Kölns möchte die GAG mit der fotografischen Nachstellung in der heutigen Zeit zeigen, wie die historischen Siedlungen auch heute noch in Köln wiederzuerkennen sind und welche Bedeutung der Denkmalschutz dabei spielt.
Ein Jahrhundert später macht sich der Fotograf Ralf Berndt daran, einige der damaligen Architekturaufnahmen in die Gegenwart zu holen. Er arbeitet dabei mit einer digitalen Kleinbildkamera sowie einem zusätzlichen sogenannten PC Tilt- und Shift-Objektiv, das auch stürzende Linien verhindert. Dies bietet den Vorteil, dass er seine Kamera nicht neigen muss, wenn er für seine fotografischen Testaufnahmen auch mal zur Leiter greifen muss.
Aber vor dem Foto muss vor Ort viel recherchiert und vermessen werden. „Grundsätzlich haben Schmölz und Mantz versucht, in der Architektur Alltagsszenen fotografisch zu erzählen. Die sind so präzise arrangiert, dass ich nicht an Zufälle glaube. Die Kinder sind bestimmt angesprochen worden, sich an bestimmten Stellen im Bild zu positionieren. Die beiden Fotografen wollten den Lebensraum darstellen.“ Und deshalb möchte Ralf Berndt die Fotos genauso wiederbeleben, auch mit Personen im Bild.
Im Rahmen dessen geht er wie folgt vor:
Insgesamt ist der typische Charakter vieler historischer Siedlungen bis heute erhalten geblieben. Allerdings ist bei einigen Siedlungen auch die Bedeutung des Denkmalschutzes erkennbar, denn dort hat sich teilweise vieles geändert. Aber schaut selbst ...
Die Nachstellung der historischen Fotos geht weiter. Und dafür werden noch weitere Laien-Models gesucht, die gegen ein Entgelt Lust haben, mitzumachen. Bei Interesse freuen wir uns über eine Nachricht über das Kontaktformular. Folgende Angaben sollten enthalten sein:
Die Recherche der historischen Fotos konnte mit freundlicher Unterstützung der SK Stiftung Kultur umgesetzt werden.
Text: Claudia Cosmo
Historische Fotos: Hugo Schmölz und Werner Mantz
Aktuelle Fotos: Ralf Berndt
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