Foto: Costa Belibasakis

10 Jahre Swinging Sixties

„Singen und mehr“, das ist das Motto bei den „Swinging Sixties“. 

Das Singen ist bei dem lebensfreudigen Chor aus der Seniorenwohnanlage Pohlmannstraße in Niehl geradezu selbstverständlich. Das „mehr“ bieten die regelmäßigen Treffen außerhalb der Chorproben und die vielen Aktivitäten, mit denen sich die Sängerinnen und Sänger zum Rückgrat der gesellschaftlichen und sozialen Aktivitäten in der Wohnanlage entwickelt haben. Seit zehn Jahren sind die „Swinging Sixties“ dort aktiv.

 

Die Entstehung der „Swinging Sixties“: Ein Chor mit Herz und Tradition

Anfang 2015 entstand in der Seniorenwohnanlage die Idee zu einem Chor. Angeregt vom Sozialmanagement der GAG trafen sich dort erstmals sangesfreudige Seniorinnen und Senioren, von denen heute noch fünf aktiv sind. Recht schnell fanden sie weitere Interessierte, mit denen sie die Idee in die Tat umsetzten. Und da sich alle schon in einem fortgeschrittenen Alter befanden, kam es schnell zur Namensfindung – „Swinging Sixties“. Von den heute 18 Chormitgliedern ist das Jüngste allerdings auch schon 71, während die älteste Sängerin stolze 90 Jahre ist. Die GAG unterstützte das Engagement von Anfang an. Unter der musikalischen Leitung von Julia Samhaber erarbeitete sich der Chor schnell ein Repertoire aus alten deutschen Schlagern und bekannten Kölner Karnevalssongs. „Die Vorschläge kommen sowohl von der Chorleiterin als auch von den Aktiven“, erzählt Gerd Chudek, der von Anfang an den Chor als Fotograf und Filmer begleitet. 

Neben Auftritten bei Geburtstagsfeiern im Haus ging es bereits 2016 über die Stadtteilgrenzen hinaus: Beim traditionellen Mieterjubiläum der GAG auf Gut Leidenhausen bereicherten die Sängerinnen und Sänger zum ersten Mal das Unterhaltungsprogramm. Auch in den folgenden Jahren gehörten sie regelmäßig dazu, wenn in dem idyllischen Gutshof in Porz-Eil gefeiert wurde. „Für viele waren das die schönsten Auftritte“, schwärmt Gerd Chudek. Die anfangs blauen Halstücher als Erkennungszeichen waren da schon gegen die bis heute genutzten roten ausgetauscht. 

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Die trugen die „Swinging Sixties“ auch bei den Aufnahmen für ihre erste CD. 2017 entstand die und trug den Titel der Eigenkomposition „Zuhause in Köln“. Mit dem Lied bewarben sie sich im gleichen Jahr auch für den GAG-Nachwuchswettbewerb „Euer Song“ für Köln“. „Bis ins Finale haben wir es aber leider nicht geschafft“, schmunzelt Gerd Chudek. Dafür erinnern sie sich gerne an die Kooperation mit dem Jugendhaus Boltensternstraße zurück. Mit den dort aktiven Rappern nahmen sie spontan eine Rap-Version des Klassikers „Wochenend und Sonnenschein“ auf, der ebenfalls auf der CD zu finden ist. Ein weiterer Höhepunkt der bisherigen zehn Jahre war der Auftritt bei der Eröffnungsfeier der neuen GAG-Hauptverwaltung im Oktober 2018. 

Mit Corona kam dann allerdings ein Bruch in die Erfolgsgeschichte. „Das war eine schwierige Zeit“, erinnert sich Gerd Chudek. Keine Treffen, keine Proben und erst recht keine Auftritte. In dieser Zeit kam es auch zu einem Wechsel in der Chorleitung. Die Musikstudentin Merle Böwering hat Anfang 2023 die Aufgabe übernommen, regelmäßig mit den „Swinging Sixties“ zu proben. „Sie ist sehr engagiert und versucht, mehr aus uns rauszuholen, als eigentlich drin ist“, lacht Renate Lang (79). Und wenn nicht geprobt wird, treffen sich die Sängerinnen und Sänger halt zum „Singen ohne Singen“. „Dann gibt es Kaffee und Kuchen, und es wird viel erzählt“, so Gerd Chudek.

Einig sind sich alle, dass nach den ersten zehn Jahren noch viele weitere folgen sollen. Und dafür suchen die „Swinging Sixties“ gerne noch sangesfreudige Mitstreiterinnen und Mitstreiter.

Text: Jörg Fleischer