Die Probleme, die Groth beschreibt, sind allen Kölnern wohlbekannt, auch Uwe Bonn. Der Stadtführer – mit kurzen Unterbrechungen seit 1978! – hat fast sein gesamtes Arbeitsleben in der Altstadt verbracht und glaubt den Grund zu kennen, weshalb Baustellen hier so oft zu Dauereinrichtungen werden. „Die Kölner Politiker können nicht mehr klüngeln“, sagt er und beschreibt dies als Kunst, Probleme zu lösen, ehe sie entstünden. „Adenauer war der König darin!“
Andererseits: Genau diese Unvollkommenheit ist es, die Bonn an Köln so schätzt – und woraus er immer wieder Honig saugt für tausendundeins „Kölsche Verzällcher“. So heißt seine Agentur, für die er an diesem Abend – wie so oft – als erzählender Nachtwächter Geschichten aus dem „Miljö“ zum Besten gibt. Das meiste davon hat er selbst zusammengetragen, vom Hörensagen aufgeschnappt und in dicken Historienschinken nachrecherchiert. Denn: „Das muss stimmen, was du da erzählst.“ Bei seiner Stadtführerehre!