Noch schneller geht’s mit dem öffentlichen Nahverkehr, weiß Günter Pröhl von der lokalen Geschichtswerkstatt. „Wir haben hier ein einzigartiges Kreuz aus U- und S-Bahnlinien und kurze Wege zu den Anschlüssen in alle Welt“, sagt er und fügt stolz hinzu: „Es gibt keinen Vorort in Köln, der so gut angebunden ist!“
Man kommt also gut weg aus Buchheim. Aber warum bleibt man da? So wie die rund 13.000 Einwohner? So wie die legendäre TV-Familie Fußbroich? Oder wie Silke Bierger? Sie ist in Buchheim aufgewachsen und in die Schule gegangen und hat in St. Mauritius – der Kirche mit dem „Herrjottszeijefinger“ – sämtliche katholischen Weihen erhalten. „Ich wollte nie woanders hin“, sagt sie. „Wozu?“ Mehr zohus geht schließlich nicht als mit ihren Klassenkameradinnen im Zockerinnenclub „Kölsche Schocker“ und als „Tanzalix“ im Karnevalsverein „Die Gallier“.
Seit einigen Jahren ist Silke Bierger außerdem Bedienung im „Alt Buchheim“ genau wie ihre Kollegin Ute „Verleihtnix“ Behrend. Der Eckladen mit der geräumigen Außenterrasse ist die zweite verbliebene klassisch-kölsche Kneipe neben dem Herler Eck. Mit türkischem Supermarkt, Metzger, Kiosk und Imbiss bilden die beiden Einkehrinstitutionen entlang der Herler Straße eine Art Ortszentrum.
„Das ist hier definitiv unsere City“, bestätigt Wirtin Britta Issiz. „Es gibt keine andere, außer vielleicht das Plätzchen Ecke Frankfurter Straße zur Alten Wipperfürther Straße. Da stand eine Bank rund um einen großen Baum, die immer gern genutzt wurde. Aber sie wurde entfernt mit der Begründung, da säßen nur Penner.“ Günther Pröhl hat dafür kein Verständnis: „Mit dem Argument kann man nirgendwo in Köln eine Bank aufstellen.“