In dieser Rubrik versorgen wir Sie mit Hammer-Tipps von Experten zum Heimwerken und Einrichten. Unser Hausmeister Mike Werres erklärt, wie Sie die Tapete in Ihrer Wohnung richtig entfernen und worauf Sie achten sollten.
Bevor Sie loslegen können, benötigen Sie verschiedene Materialien und Werkzeuge. Am besten kaufen Sie alles vorher ein, damit Ihnen nicht mittendrin auffällt, dass Sie noch einmal in den Baumarkt fahren müssen.
Um Tapete zu entfernen, brauchen Sie:
Noch heute darf die Bewerbung raus. Kölns größte Vermieterin stellt ein.
Ihnen sollte von Anfang an klar sein: Tapete abreißen macht Dreck. Deshalb ist es wichtig, das Zimmer gut vorzubereiten. „Den Boden deckt man zum Beispiel mit einer Malerfolie oder einem Vlies aus dem Baumarkt ab“, sagt Mike Werres. „Dann sollte man die Folie oder das Vlies mit Kreppband an die Fußleisten kleben, sodass man eine geschlossene Fläche hat.“ Hilfreich ist es, wenn Sie vorher einmal über den Boden fegen oder wischen, damit dort keine kleinen Steinchen oder andere Gegenstände liegen, die die Folie beschädigen können.
Im Anschluss decken Sie die Lampen ab, damit Sie nicht mit der Sprühflasche hinein sprühen und das Wasser mit Strom in Kontakt kommt. „Am besten entfernt man alle Steckdosen und Lichtschalter mit einem kleinen Schraubenzieher, nachdem man den Strom abgeschaltet hat“, empfiehlt der Renovierungsprofi. „Dann klebt man sie mit ein bisschen Folie ab, damit kein Wasser hineinkommt.“ Wichtig dabei: Das Klebeband hält nur dann richtig gut, wenn die Flächen möglichst staubfrei sind.
Jetzt kann es losgehen! „Im ersten Schritt rollt man mit dem Tapetenigel über die Wand oder ritzt die Tapete mit dem Messer ein“, sagt Mike Werres. „Das ist wichtig, damit das Wasser hinter die Tapete gelangen kann.“ Etwas schwieriger wird das, wenn die Tapete mit Latex gestrichen sind. „Dann zieht kein Wasser ein“, weiß der Experte. „Da muss man wirklich gut stacheln, damit es klappt.“
Wenn Sie mit einem Messer arbeiten, sollten Sie die Tapete etwa alle fünf bis zehn Zentimeter einritzen, damit Wasser dahinterkommen kann. „Die Wand wird leichte Kratzspuren davon kriegen, aber die kann man im nächsten Schritt mit ein bisschen Spachtelmasse entfernen.“
Jetzt sprühen Sie die Wand mit dem Wasser samt Tapetenentferner oder Spülmittel an. „Die Tapete sollte richtig nass sein, sodass sie gut gesättigt ist“, sagt Mike Werres. „Man kann ruhig zwei bis drei Mal sprühen, damit das Wasser durch die Farbe und die Tapete gelangt. Nur so kann sich der Kleber gut lösen.“
Sie brauchen keine Angst davor haben, dass die Wand nass wird und es nachher dadurch schimmelt: „So viel Wasser ist es nicht, dass später ein Schimmelrisiko besteht“, sagt unser Experte. Jetzt lassen Sie alles etwa fünf bis zehn Minuten einwirken, bis Sie fühlen, dass die Tapete wirklich durchnässt ist. „Wenn man später merkt, dass sich die Tapete nicht mehr so gut ablöst, kann man alle fünf Minuten nachsprühen“, sagt der Experte. „Denn irgendwann ist das Wasser in die Wand eingezogen und die Tapete so trocken, dass sich nichts mehr löst.“
Wenn die Tapete nass ist, setzen Sie den Spachtel an. „Dabei ist es egal, wo man anfängt“, sagt Mike Werres. „Wenn man eine Naht der Tapete sieht, kann man dort ansetzen und erst einmal vorsichtig ein Stück wegkratzen – und dann geht man richtig schön mit dem Spachtel rein.“
Manchmal haben Sie Glück und erwischen eine ganze Bahn, die Sie mit der Hand abreißen können. Es wird aber auch immer wieder Stellen geben, an denen sich die Tapete nur schwer löst. „Dann sollte man sie hier noch einmal einritzen und schön mit Wasser benetzen“, so der Experte. „Da muss man gut arbeiten, immer wieder von vorne beginnen und weitermachen. Dann bekommt man auch den letzten Rest ab.“
Die Tapete ist ab und die Wand darunter ist gar nicht so glatt und eben, wie Sie es sich vorgestellt haben? Kein Problem, mit ein paar einfachen Handgriffen bekommen Sie alle Unebenheiten schnell beseitigt. „Am besten kauft man eine fertige Tube Spachtelmasse im Baumarkt, zum Beispiel Moltofill“, sagt Mike Werres. „Da muss man sich nicht die Mühe machen, selbst etwas anzurühren.“ Diese Masse schmieren Sie in die Löcher und ziehen sie mit dem Spachtel glatt.
Es kann auch passieren, dass beim Abreißen der Tapete Löcher in der Wand entstehen. Hier gilt: Keine Panik! „Das kann passieren, vor allem in Altbauten ist der Putz teilweise 100 Jahre alt“, so der Profi. Dann bröckelt er leicht und es ist möglich, dass er an der Tapete hängen bleibt und Sie kleine Putzbröckchen aus der Wand reißen. Wie Sie jetzt richtig handeln, hängt von der Größe des Schadens ab: „Kleine Löcher kann jeder selbst zuspachteln, bei größeren Flächen sollte man seinem Vermieter Bescheid geben.“
Die Tapete sind runter und die Wände glatt? Dann geht es ans Aufräumen und ans richtige Entsorgen. „Wegen des Kleisters darf Tapete nicht in den Papiermüll“, sagt Mike Werres. „Deshalb sollte man sie in den Restmüll werfen oder direkt zur Mülldeponie bringen.“ Vor allem bei einer großen Menge kann sich die Tour zu einem Wertstoff-Center lohnen, weil sonst die Mülltonnen überquellen. Ihre Nachbarn werden es Ihnen danken, wenn in der Tonne noch genügend Platz für ihren Hausmüll bleibt.
Ihr Werkzeug wie Spachtel und Sprühflasche können Sie im Anschluss ganz einfach in der Küche oder im Bad reinigen. „Hier braucht man keine speziellen Reiniger, der Kleister ist ja wasserlöslich.“
Text: Julia Allmann
Fotos: Max Wiemann
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Aber bitte beachten Sie: Alle unsere Angaben sind natürlich ohne Gewähr und als reine Empfehlungen zu verstehen. Und: Falls in Ihrem Mietvertrag etwas zur Genehmigungspflicht einer Renovierung steht oder Ihnen ihr Vermieter mitgeteilt hat, dass Ihre Wohnung zum Beispiel mit Schadstoffen belastet ist, sollten Sie die Hinweise Ihres Vermieters zu geplanten Renovierungen beachten oder sich an Ihren Vermieter wenden.
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