In dieser Rubrik finden Sie Tipps zum Thema Sicherheit. Diesmal geht es um den Brandschutz vor Ihrer Wohnungstür. Denn sehr oft lauern die Gefahren im Hausinneren – zum Beispiel in den Treppenhäusern. Deren Zustand kann somit über Leben und Tod entscheiden. Das bestätigen auch Experten wie Bernhard Swierzy von der Kölner Feuerwehr. Im Interview erklärt er, warum der Flur frei bleiben muss.
Warum ist das Treppenhaus so wichtig, wenn es im Haus brennt?
Über das Treppenhaus können sich die Bewohner in Sicherheit bringen, und die Feuerwehr kann für die Löscharbeiten zum Brandherd gelangen. Bei einem Brand im Treppenhaus jedoch wird dieser Rettungsweg durch Rauch, hohe Temperaturen und Flammen unpassierbar.
Wodurch entstehen Brände im Treppenhaus, wodurch werden sie beschleunigt?
Sogenannte Brandlasten können sich entzünden und zur Brandausbreitung beitragen. Unter Brandlasten sind alle brennbaren Materialien, wie z. B. Papier, Holz und Kunststoffe, zu verstehen. Möbel, Kinderwagen, Schuhe, Mülltüten, Putzeimer oder der Haufen Werbeprospekte im Eingangsbereich – das alles sind Brandlasten im Treppenhaus, die die Feuerwehr oft bei ihren Einsätzen vorfindet.
Was ist so gefährlich, wenn solche Sachen brennen?
Die größte Gefahr ist der hochgiftige Brandrauch, der sich unabhängig vom Brandort überall ausbreitet und in die Wohnungen eindringt. Nur wenige Atemzüge können in kürzester Zeit die Lunge schädigen. Menschen können sich in verrauchten Räumen nicht orientieren. In Rettungswegen abgestellte Gegenstände werden schnell zu Stolperfallen.
Kann man sagen, wie schnell ein Gegenstand brennt?
Dazu gibt es keine Statistik. Je leichter ein Stoff entzündet werden kann, umso rasanter ist die Brandausbreitung. Insbesondere die Mischung von Papier und Kunststoffen führt zu einer schnellen Brandausbreitung. Dabei entsteht eine große Menge Rauch. Es gibt auch Stoffe, die selbstentzündlich sind. Dazu gehören Lappen, die mit Leinöl getränkt oder ölverschmiert sind. Manche Haushaltsreiniger sind ebenfalls sehr leicht entzündlich.
Welche Gegenstände werden am häufigsten in Treppenhäusern abgestellt?
Wir haben bei Einsätzen und Begehungen schon fast alles gesehen: Kartons, Schuhschränke und andere Möbel, häusliche Abfälle, Sperrmüll, Kinderwagen, Fahrräder und Roller. Oftmals wird in guter Absicht der kahle Treppenraum mit Möbeln und Dekorationen verschönert. Die Mieter sind dann sehr enttäuscht, wenn das wieder weg muss, aber alles, was brennbar ist oder die Rettungswege versperrt, stellt eine Gefahr für die Bewohner des Hauses dar.
Wie versucht die Feuerwehr, Brandlasten im Treppenhaus zu verhindern?
Wir können das Abstellen von Brandlasten im Treppenhaus nicht verhindern. Das können nur Hauseigentümer, Hausverwaltung und Mieter. Hauseigentümer sollten ihre Mieter über die Gefahren informieren und Fehlverhalten ansprechen. Bei Einsätzen weisen unsere Einsatzkräfte die Mieter und Eigentümer auf festgestellte Missstände hin. Die ständige Sensibilisierung der Mieter spielt eine wesentliche Rolle. Ihnen muss bewusst sein, dass es für die eigene Sicherheit und die der Nachbarn wichtig ist, nichts im Treppenhaus abzustellen.
Hat es Konsequenzen für mich als Mieter, wenn einer meiner Gegenstände im Treppenhaus ein Feuer entfacht oder den Rettungsweg versperrt hat?
Bernhard Swierzy: Im Schadensfall kann der Verursacher eines Brandes sowohl strafrechtlich als auch zivilrechtlich zur Rechenschaft gezogen werden. Wenn zum Beispiel Personen durch Rauchgas verletzt wurden, ermittelt immer die Staatsanwaltschaft. Es gibt dazu bereits mehrere Gerichtsurteile, wo Bürger durch ihr fahrlässiges Verhalten verurteilt wurden.
Weitere Informationen zum Thema Brandschutz im Treppenhaus finden Sie auf unserer GAG-Website.
Text: Jörg Fleischer
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