In dieser Rubrik versorgen wir Sie mit Hammer-Tipps zum Heimwerken und Einrichten. Diesmal geht es um pflegeleichte Zimmerpflanzen, die keinen grünen Daumen erfordern. Gärtnermeisterin Silke Schneiders vom Dinger's Gartencenter zeigt uns zehn besonders anspruchslose Zimmerpflanzen und gibt Tipps zur Pflege.
Die Zamie stammt aus Ostafrika. In Deutschland wird sie auch „Glücksfeder“ genannt. Warum dieser Name? Nun: An Federn erinnern ihre langen Blätter, die als dichter Busch nebeneinander stehen und in die Höhe wachsen. Sie sind fest und glänzend – ein wenig wie Lorbeer. Das „Glück“ im Namen mag daher rühren, dass das Glück dem Zimmergärtner mit der Zamie meist hold ist: „Sie ist eine der pflegeleichtesten Pflanzen, die es gibt“, sagt Silke Schneiders. Zugleich sind Zamien sehr gut darin, die Raumluft zu reinigen. Wer sich als Züchter versuchen mag, kann das mit der Zamie tun: Einzelne ihrer Fiederblätter kann man von der Pflanze lösen und in ein Glas Wasser oder direkt in die Erde stecken. Nach einiger Zeit entsteht am Blatt neues Wurzelwerk. Außerdem passt die Zamie perfekt zum aktuellen Retro-Trend. Dazu die Expertin: „Zamien kennen viele noch von ihren Omas.“ In den 60er Jahren war sie nämlich auch schon einmal hipp.
Bei ihrem deutschen Namen fragt man unwillkürlich zweimal nach: Die Sansevieria heißt bei uns „Bogenhanf“. Aus dieser Bezeichnung lässt sich allerdings zunächst nicht viel ableiten, denn mit Hanf im Sinne des Rauschgiftes hat sie nichts zu tun, und an einen Bogen erinnert sie auch nicht. Ihre flachen, glatten, harten Blätter, die nach oben hin spitz zulaufen, sehen vielmehr aus wie die Klinge eines Schwertes. Vorsichtig, das kann bei Berührung pieksen! In Reichweite von kleinen Kindern sollte die Sansevieria daher lieber nicht stehen. Den Bogenhanf, der in tropischen Gebieten Afrikas und Asiens beheimatet ist, gibt es in unterschiedlichen Arten: Einige sind durchgängig grün, andere grün-weiß gemustert. „Je heller das Blatt, desto heller möchte sie stehen“, sagt Silke Schneiders und sie verspricht: „Auch Bogenhanf ist sehr einfach zu pflegen.“
Sie sind ein absoluter Klassiker der Zimmerpflanzen: die Yucca-Palmen, bisweilen auch „Palmlilie“ genannt. Mitunter trifft man in Büros und Ämtern auf Exemplare, die recht vergessen scheinen, aus deren Stamm aber nach wie vor eine grüne Blätterkrone sprießt. Solche Beispiele belegen hervorragend, was die Expertin betont: „Yucca-Palmen brauchen nicht viel Zuwendung.“ Zu uns gekommen sind sie aus Mittelamerika, dementsprechend mögen sie einen warmen, sonnigen Standort – und Trockenheit. Gießen sollte man die Yucca-Palme grundsätzlich erst, wenn ihre Erde wirklich trocken ist. Vergehen zwischen zwei Gießvorgängen mehrere Wochen, ist das in der Regel auch kein Problem. Fun-Fact: Obwohl der Wuchs von Yuccas an Palmen erinnert, sind sie mit diesen nicht verwandt – wohl aber mit dem Spargel!
Sie kennt man in den unterschiedlichsten Arten: die Sukkulenten. Unter dieser Bezeichnung werden jene Pflanzen zusammengefasst, die in ihren fleischigen Blättern eine Menge Wasser speichern können. Durch diesen Vorrat an Feuchtigkeit sind sie extrem resistent gegen Besitzer ohne grünen Daumen: „Sukkulenten darf man auch gerne einfach vergessen. Sie nehmen es nicht übel, wenn sie wochenlang kein Wasser sehen“, lacht Silke Schneiders: „Ihnen genügt es, wenn sie alle acht Wochen einen Schluck Wasser bekommen.“ Bekannte Vertreter ihrer Art sind Aloe Vera oder der Pfennigbaum. Was ihnen gut gefällt, ist ein sonniger, warmer Standort. Ideal ist ein Platz auf der Südseite eines Hauses. „In ein unbeheiztes Schlafzimmer sollte man sie nicht stellen“, rät die Expertin.
Kakteen gibt es in Hunderten von verschiedenen Arten: schlank, kugelig, mit glatter Haut oder filzig, mit Blättern oder kompakt. Die meisten von ihnen sind grün in unterschiedlichen Schattierungen, aber es gibt auch Kakteen mit richtig viel Farbe – zum Beispiel die Erdbeerkakteen. Die tragen nicht etwa Früchte, haben aber oben eine tiefrote Verdickung, mit der sie ein bisschen an einen Fliegenpilz erinnern. Das charakteristischste Merkmal von Kakteen sind wohl die Dornen, die fast alle Varianten haben. In der Natur schützen sie die Pflanzen vor Fressfeinden. Wer die Pflege seiner Kakteen ganz genau nimmt, verwendet spezielle Kakteenerde. Sie ist locker, nährstoffreich, besonders wasser- und luftdurchlässig. In einer solchen Erde kann ein Kaktus besonders gut seine Wurzeln ausbreiten und sich mit Nährstoffen versorgen. Zimmerpflanzen-Expertin Silke Schneiders verrät allerdings: „Wenn man einen Kaktus doch mal in normale Blumenerde umtopft, schadet ihm das in der Regel auch nicht.“ Viel wichtiger ist es, beim Umtopfen auf die eigenen Hände zu achten: Im Gartenhandel gibt es dicke Handschuhe, die extra dafür gemacht sind, mit stacheligen und dornigen Pflanzen zu arbeiten.
Hier haben wir es wieder mit einer Zimmerpflanze zu tun, die nicht nur gut aussieht, sondern in besonderem Maße das Raumklima unterstützt: Die Spathiphyllum hat luftreinigende Eigenschaften, sie kann viele Schadstoffe aus der Luft herausfiltern. Die Spathiphyllum besteht aus einem dichten Busch von einzeln wachsenden Blättern und kann weiße Blüten hervorbringen. Diese dürften der Grund für den Namen sein, den die Spathiphyllum im Deutschen umgangssprachlich hat: „Einblatt“. Denn wie ein einzelnes Blatt, aus dem nur eine schlanke Dolde hervorragt, sehen auch die Blüten aus. „Je weniger Wasser sie bekommt, desto mehr Blüten entwickelt sie“, weiß Silke Schneiders. Bei der Spathiphyllum ist es nicht egal, wo sie steht: Sie braucht einen hellen, aber halbschattigen Platz. Im direkten Sonnenlicht verbrennen ihre Blätter. Luftfeuchtigkeit verträgt sie hingegen gut: Ein perfekter Platz für sie ist zum Beispiel das Badezimmer.
Warum Ficus lyrata bei uns „Geigenfeige“ genannt wird, sieht man ihr an: Die Form ihrer großen Blätter erinnert an den Corpus einer Geige. Sie wachsen spiralförmig um den Stamm herum, so dass die Geigenfeige immer schön gleichmäßig aussieht. In ihrer west- und zentralafrikanischen Heimat kann die Geigenfeige über zehn Meter hoch werden. Ein Wunschort für sie ist daher ein großer Raum mit Fenster, in dem sie Licht hat und wachsen kann. Hat man nur wenig Platz, kann man sich aber auch behelfen: Die Zimmerpflanze gibt es auch in sehr viel kleinerem Format, und sie kann auch völlig unkompliziert immer wieder gestutzt werden, um das gewünschte Maß zu behalten. „Dafür schneidet man einfach von oben her am Stamm einen Teil weg. Es tritt eine weißliche Flüssigkeit aus, die man mit einem Tuch abtupfen kann“, erklärt die Expertin. Was außerdem über ihre großen Blätter zu sagen ist: Ab und zu sollten diese abgestaubt werden, damit die Pflanze besser atmen kann. Sie dankt es ihrerseits mit einer luftreinigenden Wirkung!
Die Pflanze der Wahl für jeden, der denkt, dass er gerne ein wenig Grün im Haus hätte, aber wirklich über kein Talent verfügt, um auch nur der Assistent des Gärtnergehilfen zu sein: die Monstera, auch Fensterblatt genannt. „Die ist wirklich nicht kaputt zu kriegen“, grinst Silke Schneiders. Und so mancher erinnert sich vielleicht aus seiner Kindheit noch dunkel an den Blätterwald im Wohnzimmer der Großeltern, der damals schon seine zwanzig Jahre auf dem Stamm hatte. Die schnell wachsende Monstera war nämlich in den 1960er Jahren höchst beliebt – und hatte man sie, dann gehörte sie mit bemerkenswerter Treue und Resistenz bis in die 80er Jahre und 90er Jahre hinein zum Inventar. Interessant sind heute neue Züchtungen mit hellen Marmorierungen und Mustern auf dem Blatt. Um diese Zeichnungen zu erhalten, brauchen die Pflanzen einen hellen Standort – sonst dunkeln die Blätter mit der Zeit wieder nach.
Der dicke Stab in der Mitte dieser Pflanze ist nicht etwa ihr Stamm: Scindapsus pictus, auch „Gefleckte Efeutute“ genannt, ist eine Kletterpflanze und braucht daher immer etwas, woran sie sich festhalten kann. Aus diesem Grund steckt in ihrem Topf meist ein Moosstab oder ein anderer Stab, um den sie sich ranken kann. Alternativ kann sie auch in einer Blumenampel von der Decke hängen – was dem Wohnraum nochmal einen anderen, originellen Akzent verleiht, der sich von klassischen Zimmerpflanzen im Topf unterscheidet. „In der freien Natur wächst sie im Regenwald an Bäumen und braucht dabei gar keine Erde“, erklärt Silke Schneiders: Die Efeutute bildet an ihren Trieben Luftwurzeln, zieht also ihre Nährstoffe aus der Luft. Deswegen sollte die Efeutute auch besser mit Wasser besprüht als im Topf gegossen werden.
Noch eine Pflanze, die in ihrer Heimat am liebsten Bäume emporklimmt, ist der Philodendron – aus diesem Grund auch „Baumfreund“ genannt. „Das ist eine absolute Trendpflanze für das Badezimmer“, berichtet Silke Schneiders. „Sie kommt sogar ohne Fenster aus!“ Ohne Licht gehen allerdings die weißlichen Muster mit der Zeit verloren, die Blätter sind dann nur noch grün. Auch der Philodendron nimmt Wasser am besten aus der Luft auf und mag es daher, besprüht zu werden. Als Kletterpflanze ist auch der Baumfreund auf eine Rankhilfe angewiesen – etwa einen Moosstab.
Wer den pflegeleichten Zimmerpflanzen hin und wieder etwas Aufmerksamkeit schenkt, kann sich zwischen 20 bis 30 Jahren an ihnen erfreuen. Die Preise richten sich nach der Größe. Für fünf bis zehn Euro pro Pflanze findet man schon ein gutes mittleres Format, das sich auf der Fensterbank sehen lassen kann. Es gibt aber auch Pflanzen für 300 Euro – und vieles dazwischen.
Text: Johanna Tüntsch
Fotos: Costa Belibasakis
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