Später stieß Dumont auf noch ein weiteres, interessantes Phänomen. In einem Adressbuch von 1932 sind in mehreren Häusern nur Frauen als Bewohnerinnen verzeichnet. Dort wohnten zum Beispiel Postassistentinnen, Postbeamtinnen, Bibliothekarinnen oder Straßenbahnschaffnerinnen.
„Daran sieht man, welche Spuren der Erste Weltkrieg hinterlassen hat“, kommentiert Dumont. Viele alleinstehende, verwitwete Frauen hatten damals große Schwierigkeiten, eine Bleibe zu bekommen. „Für Frauen war es zu dieser Zeit eigentlich nicht möglich, einfach so eine Wohnung zu mieten. Darauf reagierte die GAG in den späten 1920er Jahren und reservierte in den neueren Siedlungen ganze Häuser nur für Frauen.“ In diesen Häusern gab es nur Wohnungen, die ein bis zwei Zimmer hatten, weil hier in der Regel nur eine alleinstehende Frau wohnte. Manchmal teilten sich auch zwei Frauen eine Wohnung.