Mit seinen weiteren Arbeiten widmete Riphahn sich intensiv dem sozialen Wohnungsbau: Als einer der ersten setzte er auf eine Architektur, bei der große Wohnblöcke nicht länger an Kasernen erinnerten. Er verband Funktionalität und Wirtschaftlichkeit mit Ästhetik.
„Riphahn scheute sich vor Architektur, in der Menschen wie in Schließfächern eingesperrt waren“, beschreibt André Dumont, der sich als Geograph mit Schwerpunkt Städtebau und Städtebaugeschichte intensiv mit Riphahns Siedlungen beschäftigt hat. Die Bewohner seiner Siedlungen sollten sich frei fühlen. „Lich, Luff und Bäumcher“ war das kölsch formulierte Motto. Auf Hochdeutsch: „Licht, Luft und Bäume“. Riphahn hat diese Idee von den Architekten Caspar Maria Grod und Leo Kaminski übernommen, die den Wettbewerb um Bickendorf I mit einem Entwurf gewannen, der unter diesem Motto stand. Die Idee fiel bei uns auf fruchtbaren Boden, weshalb viele nachfolgende Siedlungen ebenfalls unter diesem Motto geplant und errichtet wurden.
Riphahn konzipierte seine Siedlungen also mit begrünten, großzügigen Innenhöfen, in denen die Menschen sich aufhalten oder auch ihre Wäsche zum Trocknen aufhängen konnten. In einer Zeit, in der viele Arbeiterwohnungen feucht rochen, weil es üblich war, die nasse, nur von Hand ausgewrungene Wäsche an einer Leine über dem Herd zu trocknen, bedeutete das eine deutliche Verbesserung der Wohnqualität.
Viele der Riphahn-Siedlungen entstanden als ganz neue Stadtviertel auf dem freien Feld. Alles, was die Menschen im Alltag brauchten, berücksichtigte er in seinen Entwürfen, plante Spielplätze mit ein, Kaufläden und Kirchen. Zahlreiche Siedlungen wurden in unserem Auftrag gebaut und gehören bis heute zu unserem Bestand. In Bickendorf, Zollstock, Mauenheim und Buchforst sind ganze Straßenzüge von Riphahns Entwürfen geprägt.