Mauenheim ist mit etwa 5.600 Einwohnern der kleinste Stadtteil von Köln. Eine, die hier ihr gesamtes Leben verbracht hat, ist Magdalena Jacobs. „Ich habe nie woanders gewohnt. Ich bin hier in der Küche geboren“, erzählt sie. Das ist jetzt 85 Jahre her: Am 27. Juli 1935 erblickte sie in der unserer Siedlung das Licht der Welt. Und das ist nicht ihr einziger Bezug zu den Häusern, die direkt an den Grünen Hof grenzen: Ihr Vater arbeitete damals für uns und hat diese Häuser selbst mitgebaut.
Ursprünglich kam die Familie aus Mecklenburg-Vorpommern, wo die Eltern in der Landwirtschaft gearbeitet hatten. Magdalena Jacobs' Onkel, ein Kupferschmied, war schon Anfang der 1920er Jahre als junger Mann nach Köln gezogen. Er schrieb nach Hause: „Kommt, hier ist mehr Arbeit!“
Was zunächst stimmte, änderte sich allerdings, je mehr die große Depression ihre Schatten voraus warf. „Als meine Eltern mit meinem ältesten Bruder, der damals gerade ein Jahr alt war, 1924 nach Köln zogen, kamen sie direkt in die Arbeitslosigkeit“, berichtet unsere Mieterin Jacobs: „Sie wohnten dann erst mal bei meinem Onkel. Der hatte ein kleines Haus in der Schmiedegasse gemietet.“
Auch das gehörte uns, und mit uns musste verhandelt werden, als eines Tages eine unvorhergesehene Situation auftrat: „Plötzlich war mein Onkel verschwunden. Die GAG wollte deswegen das Haus zwangsräumen. Meine Eltern wussten nicht, wo er war, aber sie konnten belegen, dass sie ihm immer regelmäßig ihren Mietanteil bezahlt hatten.“
Die Vertreter der Wohnungsbaugesellschaft hatten ein Einsehen und erlaubten der kleinen Familie, dass sie bleiben durfte. Später stellte sich heraus, was passiert war: „Mein Onkel hatte irgendwo Hühner geklaut und war dafür in den Knast gesperrt worden! Deshalb war er nicht nach Hause gekommen“, lacht die Mieterin heute.